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WALK WITH THE ARTIST

Walk with the artist is a program of author itineraries that combine the idea of tour, walk, open air workshop, interview to the artist and urban intervention. Artists have been asked to present a free proposal of walk in Berlin in order to walk the partecipants into the discovery and experience of the urban space.

displaced monuments and disappeared places:

One of my favorite places in Berlin has always been the square of Rosenthaler Platz. Since I moved to Berlin I have always lived nearby this square. But the place that I liked so much no longer exists except in my memory. The walk begins from this specific place to search for traces of the recent history of Berlin, pointing to displaced monuments, and disappeared places, through forgetfulness, removal, and stratification in the quarter Mitte. Rebecca.

Art & Tours

http://www.artandtours.com/en/walks.html

 

Pictures of the walk by Stefania Migliorati and Anita Burchardt. Additional pictures by Anita and Rebecca.


Umgesetzte Denkmäler und Verschwundene Orte

Ich weiß nicht genau, seit wann es die Imbiss-Kolonie auf der Baulücke am Rosenthaler Platz gab, die für die Ecke Brunnenstraße/Weinbergsweg lange Zeit so charakteristisch war. Als ich 2006 nach Berlin zog, wohnte ich in einer WG, die nur ein paar Schritte von dieser Ecke entfernt war. Ich beobachtete die vielfältigen und häufigen Veränderungen dieses kleinen eigenartigen Kosmos. Ein Miniatur-Bezirk mit seinen ganz speziellen Charakteren und einem eigenen sozialen Netzwerk, das sich zwischen den Anwohnern und den wechselnden Imbissbetreiber_innen entwickelte, und in dem Touristen nur eine Statistenrolle spielten.

Die Imbiss-Kolonie am Rosenthaler Platz markierte eine Grenze zwischen der neuen unternehmerisch erschlossenen Mitte und dem kleinen Rest dessen, was ganz Mitte lange Zeit nach dem Mauerfall war: Chaos und Improvisation. Ab 2008 begann die langsame Räumung der Baulücke. Die Imbisswagen wurden geschlossen und abtransportiert oder als Sperrmüll entsorgt. Einige Wochen blieb die Imbiss-Kolonie sich selbst überlassen und wirkte wie eine Geisterstadt, bevor sie endgültig dem Neubau eines Hotels weichen musste.

Rosenthaler Platz war einer meiner Lieblingsorte. Aber der Ort, den ich so sehr liebte, existiert außer in meiner Erinnerung nicht mehr. Der Walk beginnt an diesem spezifischen Ort mit der Suche nach Spuren der neulichen Geschichte Berlins und konzentriert sich auf die wenigen noch erlebbaren Monumente und auf die nicht mehr existierenden Orte, die durch Vernachlässigung, Entfernung oder Umschichtung den Bezirk Mitte verwandelt haben.

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Was mich interessiert, ist die Veränderung der Orte. Verstehen, warum der Raum geschaffen wurde, und wie dieser benutzt wurde, um etwas anderes zu werden oder zu verschwinden. Ein Ort ist nicht nur ein “physikalischer” Raum, sondern entspricht auch immer den gesellschaftlichen oder privaten Bedürfnissen. Er existiert und hat gleichzeitig einen immateriellen Wert in Bezug auf Menschen, die diesen benutzen oder bewohnen.

Der Raum enthält Geschichten und bewahrt Spuren seiner Bewohner auf. Die Veränderung der städtischen Geographie folgt verschiedenen Direktionen und kann durch Generationswechsel, der Entstehung neuer Bedürfnisse oder durch rein wirtschaftliche oder poli- tische Interessen bestimmt werden. Die Gefahr des Vergessens und der Standardisierung begleitet leider oft die Veränderungen, die in einer Stadt geschehen.

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